Wie bereits kurz im Newsflash angesprochen, versucht Behringer USA derzeit auch mit Androhung rechtlicher Schritte gegen unbezahlte Redakteure Einfluss auf den Behringer-Eintrag in der englischen Wikipedia zu nehmen.
Bereits im Juli 2009 hatte sich ein ehemaliger Mitarbeiter auf der Diskussionseite des Artikels gemeldet und dort angegeben, er hätte seinen Job verloren, weil er eben nicht den Artikel manipulieren wollte. Nun haben einige andere User versucht, unliebsame Stellen aus dem Artikel zu entfernen und den ehemaligen Mitarbeiter online zu diskreditieren.
Dass Behringer jetzt nach Jahren versucht, die Textstellen bezüglich der Urheberrechts-Streitigkeiten mit Mackie 1997 und Roland 2005 zu löschen, wo man doch aus beiden Fällen letztlich noch sehr glimpflich herausgekommen ist, mag schon etwas sonderbar erscheinen. Gäbe es nicht schriftliche Drohungen außerhalb der Netzwelt gegen einen Editor, der wacker versuchte, diese gegen die Regeln der Wikipedia verstoßenden Aktionen zu revidieren, so könnte man dieses Techtelmechtel noch für einen dummen Streich einiger gelangweilter Jugendlicher halten. Oder, falls man ein Anhänger von Verschwörungstheorien ist, läge eine gezielte Maßnahme der Konkurrenz vielleicht im Bereich des Denkbaren.
Dagegen spricht jedoch, dass die versuchten Manipulationen seitens Behringer bereits seit etwa einem halben Jahr, aber verstärkt seit Oktober stattfanden und nicht erst mit Bekanntgabe der Übernahme von Midas und Klark Teknik durch die von Behringer geführte Music Group begannen - was dem einen oder anderen Vertreter aus dem Bereich der Veranstaltungstechnik sicherlich sauer aufgestoßen sein mag. Genau diese Übernahme könnte aber auch ein Grund dafür sein, dass man in Bothell jetzt das angekratzte Image von Behringer etwas aufpolieren möchte.
Behringer ist sicherlich nicht das erste und aller Wahrscheinlichkeit auch nicht das letzte Unternehmen, das (erfolglos) versucht auf den eigenen Eintrag in der Wikipedia Einfluss zu nehmen. Der Gitarrenbauer Warwick hat vor einigen Wochen ebenfalls feststellen müssen, dass sich IP-Adressen sehr leicht einer bestimmten Herkunft zuordnen lassen. Aber passenderweise sucht man bei Behringer USA derzeit einen PR-Manager...
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