Im Discflash der 52. Kalenderwoche 2009 geht es um das auf 100 Stück limitierte Paket mit den neun im vergangen Jahr veröffentlichten Singles von Clouds Hill Ltd. aus Hamburg, um das neue Album der Flaming Lips mit dem Titel "The Flaming Lips and Stardeath and White Dwarfs with Henry Rollins and Peaches Doing the Dark Side of the Moon" sowie um das Debütalbum der jungen Österreicherin Anja Plaschg alias Soap&Skin.
Von uns bereits vor einer Woche vorgestellt, folgt nun die Kritik: Das Hamburger Studio und Label Clouds Hill Ltd. hat die Single-Veröffentlichungen des vergangenen Jahres zu einem auf 100 Stück limitierten Paket geschnürt, das exklusiv über Hanseplatte vertrieben wird. Die neun enthaltenen Vinyl-Singles von acht höchst unterschiedlichen Projekten sind jeweils nur einseitig mit einem exklusiven Track bespielt. Die insgesamt also neun Tracks des Sets können per Download-Code auch beim Label als verlustfreie Dateien heruntergeladen werden. Bei den meisten Projekten sind die beiden Betreiber Johann Scheerer und Sebastan Nagel in der einen oder anderen Form beteiligt, so auch bei The Ape, das mit den beiden Tracks "Licht aus" und "You're an Ape" vertreten ist. Die neun Tracks variieren von fröhlichem Indie-Rock in Tradition der Hamburger Schule über Krautrock-Referenzen und Hip-Hop bis hin zu melancholischer Elektronik und Postrock. Eines aber haben alle gemeinsam: Einen hohen Wiedererkennungswert und eine so sparsame wie wirkungsvolle Produktion. (10/10 Optinals)
Was würden die Avantgarde-Rocker der Flaming Lips mit einem Album anstellen, das bereits von verschiedenen Allstar-Ensembles mehr schlecht als recht und in allen Stilistiken von Klassik über Dub und Jazz sowie größtenteils sogar in Bluegrass interpretiert wurde? Pink Floyds "Dark Side of the Moon" ist ein moderner Klassiker, eine der meistverkauftesten Platten der Rockgeschichte, ein Werk, das vermutlich noch zahlreiche Neuauflagen und Interpretationen erleben wird. Die Flaming Lips haben sich prominente Mitstreiter gesucht um dem Mythos gerecht zu werden. Gefunden haben sie Henry Rollins, dem man jetzt nicht zwingend eine Verbindung zu Pink Floyd nachsagen würde, ebenso aber auch die etwas logischer erscheinenden Peaches sowie die experimentellen Musiker von Stardeath & Withe Dwarfs. Letztere verbinden auch verwandtschaftliche Verhältnisse zu den Flaming Lips, die beiden Sänger sind Onkel und Neffe. Wie aber klingt nun das Ergebnis? Wie bei fast allen Versuchen, die bereits sehr durchdachte Musik von Pink Floyd auf eine neue Weise zu interpretieren eher durchwachsen. Interessante Ansätze sind durchaus vorhanden, gehen aber meist in einer zu einfachen und lärmigen Produktion unter. Gerade die Hits wie "Money" und "Time" sind ziemlich missraten, nur die verschiedenen Versionen von "Breathe" können wirklich überzeugen. (6/10 Optinals)
Wer hätte ahnen können, dass dieses Jahr ausgerechnet eine Österreicherin im Teenager-Alter die Popwelt auf den Kopf stellt? Anja Plaschg alias Soap&Skin veröffentlichte im März im Alter von gerade 18 Jahren ihr Debütalbum "Lovetune for Vacuum" und beweist somit einmal mehr, dass man junge Künstler nur machen lassen muss, damit etwas Großartiges entstehen kann. Das Album ist so weit weg von den Lady Gagas und Katy Perrys dieser Welt, dass auch voreilige Vergleiche mit Björk, Kate Bush oder Nico keinen allzu großen Schaden anrichten können. Am Ende kommt noch jemand auf die Idee, sie als die düster-europäische Variante von Tori Amos zu bezeichnen, nur weil auch Anja Plaschg Klavier spielt. Dabei ist schon das Debüt so herrlich einzigartig, dass sich alle Vergleiche verbitten. Die schweren Klavierarpeggios und der gedoppelte Gesang dominieren ein fulminantes Kammermusikstück einer jungen Künstlerin, von der wir hoffentlich noch viel hören werden. (9/10 Optinals)
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