Im Discflash der 3. Kalenderwoche 2010 geht es um "The Other Truths" der kanadischen Postrocker von Do Make Say Think, um das bald erscheinende Live-Album "23 Wheels of Dharma" von Somma sowie um das neue Album "Packs a Wallop!" von Mike Silverman alias That 1 Guy.
Do Make Say Think gelten als eine der Speerspitzen des Postrocks, standen aber bislang immer etwas im Schatten der kanadischen Label-Kollegen von Godspeed You! Black Emperor bzw. Thee Silver Mt. Zion. "The Other Truths", als sechstes Album der Band im vergangenen Oktober veröffentlicht, enthält vier lange Stücke, die schlicht mit den Verben des Bandnamens betitelt sind. Diese hatte man bei Proben an den Wänden eines verlassenen Grundschul-Klassenzimemrs vorgefunden und kurzerhand als Bandnamen übernommen. Die Tracks selbst stammen aus der Frühphase der Band, wurden seitdem weiterentwickelt und können so als eine Art Testament hinter dem Konzept Do Make Say Think verstanden werden. Im Februar folgt ein neues Album von Thee Silver Mt. Zion, dann werden wir sehen, wer derzeit die Nase vorn hat. (8/10 Optinals)
Als wir im Oktober und November des letzten Jahres sehr ausführlich über RareNoiseRecords berichteten, mussten wir leider auch die verschobene Veröffentlichung des neuen Somma-Albums vermelden. "23 Wheels of Dharma" ist zwar immer noch nicht käuflich zu erwerben, aber immerhin kann man sich das Album in voller Länge jetzt, wie auch alle anderen Alben des jungen Labels, auf Soundcloud anhören. Als bereits drittes Album des Projektes bietet "23 Wheels of Dharma" erstmals Live-Aufnahmen. Beteiligt waren neben Bill Laswell und Eraldo Bernocchi noch Schlagzeuger Hamid Drake, Trompeter Nils Petter Molvaer, der Sänger Raiz, das süditalienische Vokaltrio Faraualla, der experimentelle Sänger Lorenzo Esposito Fornasari sowie sieben tibetanische Mönche. Herausgekommen ist eine Melange aus den bewährten Laswell-Zutaten Reggae, Dub, Orientalik, Jazz und experimentellem Rock, wobei die einzelnen Songs weit ausgefeilter erscheinen als bspw. bei seinen Live-Projekten Method of Defiance oder Tokyo Rotation. (8/10 Optinals)
Ein Musiker wie Mike Silverman versteht es, seine Fans immer wieder zu überraschen. Der besser als That 1 Guy bekannte US-Amerikaner hat mit seinem neuen Album "Packs a Wallop!" nicht nur alle Erwartungen übertroffen, sondern sich auch stilistisch auf beeindruckende Weise weiterentwickelt. So modern und tanzbar haben die Klänge aus der Magic Pipe noch nie geklungen. Silverman vermeidet es hierbei, allzu tief in den kommerziellen Bereich abzudriften, sondern setzt konsequent die Richtung fort, die mit den beiden Vorgängeralben "Songs in the Key of Beotch" und "Moon is Disgusting" sowie seinem wahrscheinlich bekanntesten Song "Buttmachine" vorgelegt wurde. Stilistisch umfasst "Packs a Wallop!" hierbei so unterschiedliche Genres wie eine ironische Stadionrock-Reminiszenz als Opener, die vielleicht nicht nur zufällig etwas an "Who's Next" erinnert, einige lustige Tanznummern, die sich mit eher klassischer Silverman-Kost abwechseln sowie ein sehr nachdenklicher Instrumental-Ausflug gegen Schluss. (9/10 Optinals)
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