Samstag, 9. Januar 2010

Discflash 1. Kalenderwoche 2010

Im Discflash der 1. Kalenderwoche 2010 geht es um die ersten Singles von Pink Floyd, noch mit Gründer Syd Barrett, um ein Remix-Album mit Tracks des japanischen Musikers Kankawa sowie um die Compilation "The Official Boot-Legged-Bootsy-CD" von Bootsy Collins.



Der Verfasser dieser Zeilen konnte sich in der vergangen Woche einen lange gehegten Traum erfüllen: Die ersten beiden Singles von Pink Floyd aus dem Jahr 1967 als britische Originalpressung. Als Promo oder mit Picture Sleeve nahezu unerschwinglich, sind die regulären 7"-Singles in spielbarem Zustand schon für mittlere zweistellige Beträge zu erstehen. Noch günstiger geht es natürlich mit der 1997 zum 30. Jubiläum der Erstveröffentlichung aufgelegten EP "The 1967 Singles" oder der 1998 nachgereichten Mono-Edition. Neben den beiden relativ bekannten Songs "Arnold Layne" und "See Emily Play", die auch von verschiedensten Künstlern über die Jahrzehnte hinweg interpretiert wurden, ist hier noch das versponnene "Apples and Oranges" enthalten, das neben dem verstörenden "Jugband Blues" zum Schwanengesang des frühen Masterminds Syd Barrett bei Pink Floyd gezählt werden kann. Nahezu das Gesamtwerk Barretts bei Pink Floyd gibt es auf der 3CD-Box des Debüt-Albums "The Piper at the Gates of Dawn". (10/10 Optinals)

"Greatful Remixers" ist ein Remix-Album mit Stücken des japanischen Künstlers und Orgelkönigs Kankawa. Die Compilation aus dem Jahr 2002 enthält Remixe von Bill Laswell, DJ Hide, Christian Fennesz, DJ Logic, Jim O'Rourke und anderen und ist abgesehen von den üblicherweise ziemlich horrenden Importpreisen mitunter auch recht günstig zu finden. Die CD enthält neben den auf dem Cover angegebenen acht Tracks noch einen Bonustrack namens "Green Onions" und bietet einen Querschnitt aus Jazz, Ambient und Elektronik. Herausragend ist hierbei die Arbeit von Laswell, der in gewohnter Manier das originale Material nicht nur neu abgemischt hat, sondern auch gleich eine ganze Reihe befreundeter Musiker ins Studio holte, darunter seine Frau GiGi, mit denen er seinen Remix von "Limbic System" realisierte. Das Stück ist noch einmal in einer swingenden Live-Version von Kankawa selbst als achtes Stück enthalten. Sehr psychedelisch ist "Roots Proof" des experimentellen Musikers Jim O'Rourke, ein weiteres Highlight der Zusammenstellung. "Great Remixers" ist sicherlich nicht die 40 oder 50 Euro wert, die stellenweise dafür aufgerufen werden, zum regulären CD-Preis kann man aber beherzt zugreifen. (7/10 Optinals)

Entgegen dem etwas irreführenden Titel "The Official Boot-Legged-Bootsy-CD" handelt es sich bei dem Album von Bootsy Collins nicht etwa um ein Live-Album, sondern um eine mit diversen Raritäten und Remixes gespickte Compilation aus dem Jahr 2008. Auf dem Album wirkten zahlreiche Freunde und Zöglinge der Funk-Legende mit, deren wahre Identität teilweise nur schwer entschlüsselbar hinter Bootsy-typischen Umschreibungen verborgen liegt. Der Brite Fatboy Slim ist dabei, der bereits 2007 verstorbene Bobby Byrd, der von Bootsy und Bill Laswell entdeckte Gitarrist Buckethead natürlich und viele mehr. Geboten wird eine nicht allzu überraschende Mixtur aus Funk, Hip-hop und Rock, wie man sie von Bootsy seit den späten 80ern kennt. Enttäuschend hingegen ist die etwas billig wirkende grafische Aufmachung und die nur einseitig bedruckte Booklet-Karte. (7/10 Optinals)

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