Vor 35 Jahren, im März 1974 ging die legendäre amerikansiche Rockband
Grateful Dead mit ihrem "
Wall of Sound" genannten PA-System auf Tour. Dieses System war das größte seiner Zeit und umfasste über 600
Einzellautsprecher von
JBL, die von fast 100 Endstufen mit insgesamt 26.400 Watt Leistung angetrieben wurden. So konnte man auch in einigen hundert Metern Entfernung ein akzeptables akustisches Ergebnis erzielen. Eigentlich bestand die Anlage aus sechs voneinander unabhängigen Einheiten, die aufaddiert elf verschiedene Signalkanäle wiedergaben. Da das System hinter den Musikern stand und so auch als Monitoranlage diente, musste bezüglich der
Bühnenmikrofonie ein Trick angewandt werden: Man platzierte jeweils zwei Kondensatormikrofone in einem Abstand von 60 mm übereinander und drehte die elektrische Phase eines Mikrofons um 180°. So konnte man bei Zusammenführung der beiden Signale das gemeinsame Umgebungsgeräusch ausblenden und nur das gewünschte Nutzsignal verstärken. Das von Owsley "Bear" Stanley, Dan Healy, Mark Raizene, Ron Wickersham, Rick Turner und John Curl gebaute System war jedoch technisch so aufwändig und langwierig aufzubauen, dass die Band gleich mit drei kompletten Systemen auf Tour gehen musste. Während eine Anlage noch abgebaut wurde, spielte die Band bereits auf einem einsatzbereiten System in der nächsten Stadt und in wieder der nächsten Stadt wurde mit dem Aufbau der dritten begonnen. Auf diese Weise ruinierte das geniale Beschallungssystem die Finanzen der Hippie-Truppe in kürzester Zeit. Bereits im Oktober 1974 wurde die monströse Anlage außer Dienst gestellt und die Band ging bis 1976 nicht mehr auf Tour.
An Insider's Look at the Grateful Dead's Wall of Sound
Wall of Sound - clipped from various sources
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