Samstag, 3. April 2010

Marketing in Zeiten von Facebook & Co. (III)

Das Thema Social Media Marketing verunsichert noch immer zahlreiche Entscheidungsträger in deutschen Unternehmen, wie diverse Studien und Meldungen belegen. Der dritte Teil unserer Reihe "Marketing in Zeiten von Facebook & Co." beschäftigt sich mit den möglichen Ursachen dieses Phänomens.

Im Moment wird ziemlich stark gegen den weltweiten Marktführer Facebook geschossen. Von offen zugänglichen Mailadressen und Verkauf der Nutzerdaten ist die Rede, gar von Geschlechtskrankheiten. Eine Studie von Stiftung Warentest hingegen attestiert nicht nur dem Riesen aus den USA ein Problem mit dem Datenschutz, sondern fand bei nahezu allen Portalen deutliche bis erhebliche Mängel. Arglose Nutzer machen dies jedoch erst möglich. Die VZ-Seiten liegen im Test vorne und haben in Deutschland auch bei den Zugriffszahlen wieder klar die Nase vorn.

In dieser Gesamtsituation fällt es vielen Entscheidungsträgern in deutschen Unternehmen scheinbar noch schwer, ein konsequentes Online-Marketing für das eigene Unternehmen zu konzipieren und umzusetzen. Für 44 Prozent der Angestellten in Deutschland ist zudem der Zugang zu sozialen Netzwerken im Internet gesperrt, wie eine Studie von Cisco zeigt. Im internationelen Vergleich liegen die Deutschen aber gar nicht so schlecht, allerdings klar hinter China, Russland und Spanien.


Böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass der Rest ganz einfach seine Mitarbeiter überwachen lässt. Dass Unternehmen längst das Internet zur Recherche über potentielle Mitarbeiter verwenden, sollte jedem Arbeitssuchenden klar sein. Ob dann das verstrahlte Bild von der letzten Party wirklich noch so cool ist, sei einmal dahingestellt. Der Social Media Report HR 2010 offenbart allerdings auch, dass gut zwei Drittel der Unternehmen über keinerlei Richtlinien zur Nutzung von Social Media verfügen. Die Studie bestätigt zudem die Werte bezüglich die Sperrung sozialer Netzwerke am Arbeitsplatz aus der Erhebung von Cisco. Ist es also beliebter, das Thema Social Media zu vernachlässigen und die entsprechenden URLs zu sperren, als sich ein paar Gedanken zur Öffentlichkeitsarbeit zu machen?

Ein vergleichender Überblick von Deutschland und Österreich bezüglich der Investitionen im Jahr 2010:


Eine Studie der Universität Oldenburg kommt zu dem Schluss, dass das Engagement von Unternehmen nicht zuletzt stark von der Branche abhängt, in der das jeweilige Unternehmen operiert. Einzelhandel und Nahrungsmittel seien hierbei im Gegensatz zu technikaffinen Unternehmen noch ganz klar unterrepräsentiert. 39 Prozent aller Marken nutzen Twitter, immerhin 37 Prozent YouTube und etwas dahinter 28 Prozent Facebook. Doch nur 12 Prozent betreiben ein Blog. Gut zwei Drittel der Unternehmen nutzen wenigstens einen der genannten Dienste und ein gutes Drittel sogar mehrere.

Noch mehr Zahlen gefällig?



Für die Neulinge in Sachen Social Media gibt es zahlreiche Hilfestellungen im Netz zu finden und man muss nicht immer 3.500 Dollar für 15 gedruckte Seiten ausgeben. Klar verständliche Umgangsformen, gepaart mit stetiger Weiterentwicklung, Kreativität sowie regelmäßiger Kontrolle des Erreichten sollten für den Anfang genügen. Zum Fairplay des Social Media Marketings gehört das offene Agieren auf den diversen Plattformen. Guerilla-Marketing und eine Heerschar von "Jubel-Persern" mit Fake-Accounts mögen eine junge, sehr kleine Firma mit einem einzigen, tollen Produkt sehr schnell bekannt machen, würden aber einem etablierten Unternehmen eindeutig mehr schaden als nutzen. Diese müssen sich frühzeitig auf eine Strategie einigen, schon alleine um die verschiedenen, in sozialen Netzwerken aktiven Mitarbeiter zu koordinieren. Zur Netiquette gehört auch, Fehler nicht einfach zu korrigieren, sondern durchaus zuzugeben. Doch nichts erregt mehr negatives Aufsehen und Hohn im Internet als Spam und Zensur. Es gilt nicht immer das Prinzip "bad news are good news"...

Für die eigene Fanseite auf Facebook gibt es ebefalls kompetente Hilfe: Die aktuelle Liste der zehn beliebtesten Fanpages gibt einen kleinen Einblick in die derzeitigen Trends und mit der Liste der fünf essentiellen Applikationen kann man auch gleich loslegen und mit Google Analytics den Besucherstrom analysieren. Doch es gibt auch ganz allgemein gehaltene Tipps und Sammlungen solcher.

Zum Schluss eine Präsentation über die zehn typischen Fehler im Social Media Marketing:



Zeit für einen Social Media Manager?

Mehr zum Thema:
Marketing in Zeiten von Facebook & Co.
Marketing in Zeiten von Facebook & Co. (II)
Marketing in Zeiten von Facebook & Co. (IV)
Marketing in Zeiten von Facebook & Co. (V)



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