April April

Der 1. April wird gerade im Internet-Zeitalter gerne dazu benutzt, der Kreativität freien Lauf zu lassen und die Netzgemeinde mit erfundenen Meldungen zu unterhalten. Der Hintergrund des Brauches lässt sich hierbei nicht so ganz eindeutig klären. Wikipedia nennt einige mögliche Ursprünge des klassischen Aprilscherzes, die zum überwiegenden Teil im 16. Jahrhundert liegen. Ob nun Reichstage und Münzprägungen, königliche Liebschaften oder gar die frühchristliche Kirchengeschichte der Auslöser für das sind, was wir heute als Aprilscherz kennen, dürfte uns aber eigentlich herzlich egal sein.
Eine Zusammenfassung der besten Scherze des Jahres.

Wir selbst beteiligten uns an der Ausbreitung des DMX-Virus, der Scheinwerfer befällt und Lichttechniker in den Wahnsinn treibt. Später kam noch ein Video über ein Lichtpult mit unerwarteten Funktionen hinzu. Zugegeben, das waren Scherze für eine relativ überschaubare Zahl von Internetnutzern (auch Veranstaltungstechniker genannt). Die Kollegen von ProMediaNews hatten mit ihrer Kreuzung aus Line-Array und LED-Wash eine eigene Entwicklung am Start, die dank Phasenversatz im Nanobereich ganz ohne mechanische Bauteile auskommt. Leider gehörten wir nicht zum erlauchten, "sehr elitären Kreis auf der Prolight+Sound", dem der Prototyp bereits vorgeführt worden war. Der selbe Kreis konnte evtl. auch schon einen Blick auf den neuen Moog MF-401 Auto De-tune werfen, der im Zeitalter der Retorten-Stars eigentlich dringend nötig wäre. Und wenn dann erst noch die Geräteabgaben für Musikinstrumente kommen...

Andere Meldungen hatten eine wesentlich größere Zielgruppe. So konnte man auf YouTube viele Videos auch im Textmodus anschauen, was dem Betreiber zufolge Bandbreite und somit Kosten sparen sollte. Die Tagesschau konterte mit einer eigenen Lösung für ein ähnliches Problem: Die Abschaltung des Internets für einen Tag, um die Zahl der IP-Adressen drastisch erhöhen zu können. Das eMail-Porto zur Bekämpfung des weltweiten Spams war ebenfalls eine nette Idee.

Die Physiker am CERN hingegen fanden prähistorische Partikel aus der Zeit noch vor dem Universum und haben laut Heise einen geheimen Detektor zum Nachweis mikroskopisch kleiner schwarzer Löcher in Betrieb. Die Jungs von Raveline erfanden eine Marketing-Idee, die gut betuchten Kunden ermöglicht, eine eigene, lizenzierte Version der Musikgruppe Kraftwerk auf die Beine bzw. Bühne zu stellen. Ob die Musiker ihre Synthesizer dann auch mit den Augen steuern?



Relativ spaßbefreit hingegen sind scheinbar die Macher von BILDblog, die eine Liste von alten Scherzen veröffentlichten, die noch weit nach dem Verfallsdatum ihren Weg in die Newsticker fanden.