Sonntag, 3. Oktober 2010

Social Bookmarks noch sinnvoll?

Was René Fischer in seinem neuen Blog "Sinnlose Analyse" aus gemolkener Luft zusammenquarkt (Selbstbeschreibung), ist gar nicht so verkehrt: In einem zweiteiligen Beitrag (hier und hier) schaut er sich die deutsche Szene der Social Bookmarks an und kommt zum ernüchternden Schluss, dass kaum "normale" Menschen (also Nicht-Bookmarker) diese Bookmarks benutzen. Welchen Sinn haben also diese Bookmarks, wenn dann doch keiner draufklickt?

Optinal Mittelgrund wird dieser Tage ein Jahr alt und so können wir einige eigene Erfahrungen mit den Thesen René Fischer vergleichen. Um die Katze gleich zu Beginn aus dem Sack zu lassen: Wir können diese Thesen nicht widerlegen. Google hat in der jüngeren Vergangenheit einige Seiten stark herabgestuft, so dass diese nicht mehr so prominent in den Suchergebnissen erscheinen. Insbesondere YiGG und Mister Wong sind stark davon betroffen und bringen kaum noch Traffic. Viele andere Seiten hingegen haben nie besonders viel Traffic generiert. Hierbei scheint es kaum Unterschiede zu geben zwischen halbwegs seriösen Seiten, die mehr oder weniger streng moderiert werden, und komplett offenen Seiten mit Pornolinks und gefälschtem Viagra. Will man dort überhaupt seine eigenen Ergüsse bewerben?

Macht es also überhaupt noch Sinn, seine Links in Diensten einzutragen, die nur von egozentrischen Seitenbetreibern besucht werden und keinerlei Mehrwert für den gemeinen Internetbenutzer darstellen? Dies sei insbesondere in Anbetracht der zahlreichen Bezahldienste gefragt, die dem Benutzer das Eintragen für einen gewisen Obulus auch noch abnehmen.

Unsere Erfahrung: Präsenz in einigen Bookmarkingdiensten ist nicht verkehrt, es macht aber keinerlei Sinn überall verteten zu sein. Für das Page-Ranking macht es ohnehin keinen Sinn, wenn ein identischer Text auf 20 oder mehr Seiten zu finden ist - follow-tag hin oder her. Dies ist sogar kontraproduktiv. Es steht also jedem Webmaster frei, sich einige passende Dienste auszusuchen und diese mehr oder weniger regelmäßig zu befüllen. Große Erfolge jedoch darf man sich daraus nicht erhoffen.

Effektives Bookmarking würde so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass es sinnvoller erscheint, etwas mehr Zeit in den eigentlichen Content zu investieren und darauf zu hoffen, dass dieser von Lesern (und hoffentlich RSS-Abonnenten) in Fachforen, Blogs sowie auf Twitter und Facebook weiterempfohlen wird. Das ist zwar nicht so gut steuerbar, bringt im Endeffekt aber wesentlich mehr in Bezug auf Zugriffe, Page-Ranking und regelmäßige Leser.


Bei allen Services (Mister Wong, Yigg, Infopirat etc.) bookmarken

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