Montag, 15. März 2010

Marketing in Zeiten von Facebook & Co.

Soziale Medien werden für das Marketing immer wichtiger. Wie das Marktforschungsinstitut Outsell anhand einer repräsentativen Umfrage berechnet hat, sind die Ausgaben für Online-Marketing (32,5 Prozent) in den USA erstmals höher als das entsprechende Budget für Printmedien (30,3 Prozent). Der Staffelstab wurde abgegeben und Netzwerke wie Facebook, LinkedIn, Twitter und MySpace verlieren ihre Unschuld - so titelte jedenfalls jetzt die Neue Zürcher Zeitung. Pepsi etwa investiert über 20 Millionen Dollar in den Web-Dialog mit den eigenen Kunden und schränkt im Gegenzug sein traditionelles Engagement bei TV-Spots ein.

In Europa sieht das noch etwas anders aus: Zwar sind bereits 30 Millionen Deutsche laut dem Verband BITKOM Mitglied in mindestens einem elektronischen Netzwerk wie Facebook oder StudiVZ, doch liegen hier die rein privaten Interessen noch stark im Vordergrund. Berufliche Kontakte oder gar neue Kunden suchen laut der Erhebung derzeit nur 13 Prozent der Nutzer. Im europäischen Vergleich sind die Deutschen laut Forrester Research zudem am inaktivsten. Folgerichtig hat bislang kaum ein großes europäisches Unternehmen eine ernstzunehmende Internetkampagne gestartet. Dass es dennoch funktioniert, bewies im letzten Jahr der Möbelriese IKEA auf Facebook.

Bereits im vorletzten Jahr wurde sozialen Medien laut Nielsen mehr Zeit gewidmet als eMails. Den größten Zuwachs im Vergleich zu 2007 konnte übrigens Deutschland mit einem Plus von mehr als 12 Prozent verzeichnen. Laut Nielsen liegen Spanien, Italien und Großbritannien bezüglich der Nutzung sozialer Medien sogar vor den USA. Die Kollegen von Universal McCann sahen in ihrer Studienreihe Wave hingegen die Bewohner Down Unders ganz vorne. Laut Wave 4 sind bei den europäischen Nachbarn Norwegen, Schweden, Finnland und den Niederlanden wesentlich mehr Einwohner aktiv im Internet (jeweils über 80 Prozent) als in Deutschland (67 Prozent). Allerdings sind die Deutschen in guter Gesellschaft von Franzosen und Belgiern mit sehr ähnlichen Werten. Ob die Nordeuropäer aufgrund einer niedrigeren Bevölkerungsdichte vermehrt vor dem PC-Monitor sitzen, kann selbst das Showcase von Global Web Index auf Basis von iab nicht beantworten. Vielleicht haben die Nachbarn auch einfach besser verstanden, wie man sich auf Facebook benimmt:



Mehr zum Thema:
Marketing in Zeiten von Facebook & Co. (II)
Marketing in Zeiten von Facebook & Co. (III)
Marketing in Zeiten von Facebook & Co. (IV)
Marketing in Zeiten von Facebook & Co. (V)



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