Mittwoch, 24. März 2010

Interview mit Gerhard Spiegel von Steinigke Showtechnic

Pünktlich zur Prolight+Sound 2010 haben wir seit längerer Zeit wieder ein exklusives Interview führen können. Gerhard Spiegel von Steinigke Showtechnic erklärte sich spontan bereit, einige Fragen rund um die Messe und seine Arbeit bei Steinigke zu beantworten.

[Optinal Mittelgrund] Hallo Gerhard, Du bist jetzt seit 20 Jahren in der Branche, wann warst Du das erste Mal auf der Prolight+Sound und wie sah es damals im Vergleich zu heute aus?

[Gerhard Spiegel] Ich war 1990 das erste Mal auf der Musikmesse. Das war auch das erste Jahr, dass Steinigke Showtechnic dort ausgestellt hat. Damals war die PL+S noch ein kleiner Anhängsel der Musikmesse und in der Halle 9.2 untergebracht. Das heißt, das komplette Austellungsmaterial musste durch das Nadelöhr Aufzug gebracht werden. Heute parken übrigens die Autos dort.

[OM] Wie haben sich die Steinigke-Stände in der Zeit entwickelt?

[Gerhard] In den ersten Jahren haben wir alle Stände in Nachtschichten selbst gebaut. Auch wollten wir es jedes Mal ein bisschen anders und besser machen. Seit einigen Jahren verfolgen wir ein neue Strategie mit.einem Systemstand von Messebauern. Der Hintergund ist, dass selbst wenn man als Besucher noch kein Logo gesehen hat, gleich weiß, dass hier unser Messestand ist.


[OM] Freut man sich als "Alter Hase" noch auf die Messe oder ist das mittlerweile nur noch Routine oder gar Stress?

[Gerhard] Die Messe ist natürlich immer stressig, aber niemals Routine.

[OM] Fällt Dir eine lustige Anekdote zur Messe ein?

[Gerhard] In 20 Jahren Messe ist natürlich viel passiert. Ich kann mich z. B. an einen Abend während der Musikmesse erinnern, wo wir mit sechs Mann unterwegs waren und uns ein Kollege nur mit einer Visitenkarte in ein Konzert von Right Said Fred gequatscht hat - mir tut heute noch der Türsteher leid...



[OM] Du hast bei Steinigke die Marken Eurolite und Futurelight mit aufgebaut, auf welche Produkte bist Du im Nachhinein besonders stolz?

[Gerhard] Eigentlich bin ich stolz auf jedes Modell, das es letztendlich in den Katalog geschafft hat und vom Markt angenommen wurde. Aktuell fallen mir die Eurolite LED KLS-Produkte ein, die anscheinend den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Oft sind immer noch die einfachsten Ideen die besten...



[OM] Gibt es auch ein Produkt, das eigentlich toll war, aber sich auf dem Markt nicht durchsetzen konnte?

[Gerhard] Auch die gibt es natürlich. Mir fällt hier spontan ein Moving Head Spot-Modell ein, das wir vor zwei Jahren in Frankfurt am Stand hatten. Äußerlich war er dem Futurelight PHS-260 sehr ähnlich, allerdings im Inneren mit einer 200-Watt-LED ausgestattet. Technisch gesehen war es eine tolle Lampe, aber wirtschaftlich alles andere als sinnvoll.

[OM] Wie bist Du ursprünglich zur Lichttechnik gekommen, oder war das eher Zufall?

[Gerhard] Das war wirklich mehr ein Zufall. Ich habe zwar für Freigetränke schon länger in einer kleine Disco ein bisschen Licht gemacht, aber das nie ernsthaft als Job in Betracht gezogen. Dann habe ich einige Male bei Steinigke Material für private Feten geliehen und spontan gefragt, ob noch jemand gebraucht wird. Zehn Wochen später wurde ich eingestellt - das ist nun mehr als 20 Jahre her.

[OM] Wie hat sich das Arbeiten in der Branche verändert in den letzten 20 Jahren?

[Gerhard] Eigentlich hat sich alles geändert. Die Bezugsquellen gingen über Spanien, Italien, England nach Taiwan und von dort nach China. Allgemein ist alles viel professioneller geworden und auch wesentlich sicherer. Ich hab einige Sachen sehen müssen aus Italien, da würde heute jeder Elektriker nur mit den Kopf schütteln...

[OM] Was habt Ihr dieses Jahr im Angebot, was man unbedingt gesehen haben sollte?

[Gerhard] Am beeindruckensten werden sicherlich die Eurolite LSD-Vorhänge sein, aber auch die Futurelight LED-Spots DMH-1 und DMH-2 mit Osram-LED sollte man sich anschauen.



[OM] Was erwartest Du für die Zukunft im Bereich Lichttechnik? Stichwörter: LED-Technik, Plasma-Leuchtmittel...

[Gerhard] Ich denke, wir sind immer noch im Anfangsstadium der LED-Technik. Vor ungefähr fünf bis sieben Jahren waren LEDs gerade einmal gut für Anzeigen auf Konsolen. Heute sind sie echte Alternativen im Bereich der Washlights. In den nächsten Jahren werden sicher die Spotlights nachziehen und Scheinwerfer der Klassen 250 bis 575 Watt ersetzen.
Bezüglich Plasma wage ich keine Prognose anzugeben. Aktuell gib es vermutlich noch zu wenige Hersteller für diese Art von Leuchtmittel. Somit wird wohl das Preislevel weiterhin sehr hoch bleiben und die Entwicklung nur bedingt vorangetrieben.

Wir danken Gerhard Spiegel sehr herzlich für das Interview!

Mehr Informationen:
http://www.steinigke.de
http://www.facebook.com/showtechnic
http://twitter.com/steinigke

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