Obwohl laut offizieller Meldungen der Messe Frankfurt in diesem Jahr die Aussteller- und Besucherzahlen von Musikmesse und Prolight+Sound stabil waren, konnte man auf dem Gelände doch recht deutlich die Hinweise auf die gegenwärtige Wirtschaftskrise erkennen. Dies und mehr in einem kleinen Rückblick zur Messe.
Die neu ausgewürfelten Messehallen verunsicherten Aussteller und Besucher vermutlich gleichermaßen. Der Veranstalter erschwerte dies zudem - wie auch schon in den vorherigen Jahren - durch die Verweigerung frei erhältlicher Hallenpläne. Interessenten können diese im Vorfeld traditionell nur der einen oder anderen Fachzeitschrift entnehmen. Doch selbst auf dem Messegelände war die Orientierung nicht leicht: Aussteller in Halle 11.1 (darunter einige renommierte Hersteller und Vertriebe von Lichttechnik) mussten mit einem sehr mageren Besucherstrom leben, bis die Messe am dritten Tag mit zusätzlichen Hinweis-Schildern reagierte. Doch in 11.1 war nur ein Teil der professionellen Lichttechnik untergebracht, weitere Stände fanden sich in 11.0 und 9.0 sowie teilweise recht wahllos verteilt noch in weiteren Hallen. Wollte man sich bspw. die vielen multifunktionalen LED-Spots mal etwas genauer anschauen oder gar miteinander vergleichen, kam man nicht um einen ordentlichen Trip via Messebus herum. Wem dieser Aufwand zu groß war, dem sei an dieser Stelle gesagt, dass die Technik sich derzeit noch sehr schnell entwickelt und frühestens in ein bis zwei Jahren mit voller Wucht auf dem Markt aufschlagen wird. Ein geeigneter Nachfolger für die letzten beiden Trends bei Moving Lights, nämlich LED-Washer und Beam-Spots ist jedoch zweifellos schon gefunden.
Ähnlich wie bei der Lichttechnik mussten die Besucher auch nach DJ-Equipment und Mikrofonen erst einmal suchen. Gerade bezüglich der DJ-Technik tat sich die Messe sichtlich schwer, zwischen den einzelnen Veranstaltungen Musikmesse und Prolight+Sound zu trennen. Bei den Funkmikrofonen versuchte die Bundesnetzagentur Anfang März die Verunsicherungen im Markt zu beheben, indem man die derzeitigen Frequenzen im UHF-Bereich bis Ende 2015 zusicherte. Da diese Bänder aber zukünftig auch von anderen Diensten benutzt werden dürfen, ist ein ausfallsicherer Betrieb keinesfalls gewährleistet. DJs können mittlerweile aus immer mehr Controllern den für ihren Anwendungszweck passenden auswählen und nicht selten wird wie bei Pioneer auch Video-Steuerung in die großen Mixer und Controller integriert.
Einer der wichtigsten Trends des Jahres waren die LED-Wände für Effekt-Anwendungen und Video-Darstellungen, die man an nahezu jedem zweiten Stand finden konnte. Anbieter von Audiotechnik sahen sich in großer Zahl immerhin gezwungen, einen LED-Screen als Eye-Catcher zu installieren. Was der geneigte Betrachter jedoch feststellen musste, war die nur bedingt gegebene Ausfallsicherheit der Screens. So gab es auf der gesamten Messe fast keine Wand, bei der nicht einige LEDs oder gar ganze Elemente defekt waren. Insbesondere bei neuen Systemen (aus Asien) kamen teilweise noch haarsträubende Aufhängungen hinzu, die jeglicher Erklärung spotteten. Ansonsten sah die Messe auf den ersten Blick im Vergleich zu vergangenen Jahren deutlich sicherer aus, was auch an weniger und kleineren Ständen der Asiaten gelegen haben könnte. Verstöße gegen selbst die einfachsten Sicherheitsregeln gab es trotzdem noch reichlich.
Erstaunlich selten anzutreffen waren LED-Vorhänge wie das übergroße Modell, das Gerriets gezeigt hat oder die Eurolite LSD-Vorhänge von Steinigke, die scheinbar nicht zu Unrecht zum „Lichttool des Jahres“ gewählt wurden. LED-Arrays mit mehr oder minder flexiblen Einzelelementen hingegen gab es zuhauf in allen erdenklichen Formen und Größen und auch einige interessante Bodenpaneele waren zu sehen.
Zu den Messe-Fernbleibern gehörte in diesem Jahr u. a. Behringer. Neben einem "virtuellen Messestand" auf der Homepage war man nur mit einer sehr überschaubaren Zahl von Produkten auf dem Stand des Vertriebs Trius in Halle 8 vertreten. Dabei hat man doch neuerdings kugelsichere Mischpulte im Sortiment und einen Werbespot in der Tradition von QSC Audio und Panasonic...
Trius übernahm zur Messe auch den Vertrieb für die Produkte des Audio-Herstellers EAW, was beim Fachpublikum für fast so viel Gesprächsstoff sorgte, wie die Anwesenheit gewisser C-Promis als Animationsobjekte in Halle 11.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen